Ehemaliges Eifgenfreibad


In Wermelskirchen befindet sich unterhalb des Stadions das ehemalige Eifgenfreibad. Nachdem der Badebetrieb aufgegeben wurde, wurde das Gelände zunächst als Freizeitpark genutzt. Als auch diese Nutzung nicht mehr möglich war, wurde das ehemalige Schwimmbecken aufwendig in ein Biotop umgestaltet. Der entstandene Teich weist tiefere und flache Zonen auf, es wurden unter Wasser liegende Kiesflächen angelegt. Das gesamte Gelände sollte ökologischen Zielen dienen. In den ehemaligen Umkleideräumen sollte eine ökologische Station entstehen, in der Jugendliche ein ökologisches Jahr als Alternative zum Zivildienst absolvieren konnten. Vor Jahren gründete sich unter Beteiligung des RBN ein Verein mit entsprechender Zielsetzung, der jedoch nicht mehr existiert. Es bestand die Hoffnung, dass aus der ökologischen Station einmal eine offizielle biologische Station werden würde. Die biologische Station des rheinisch-bergischen Kreises hat sich inzwischen jedoch in Rösrath etabliert. 


Die folgenden Fotos zeigen das aus dem Schwimmbad entstandene Biotop und einige in dem Teich lebende Tiere.


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In der Nähe des Biotops, das anstelle des ehemaligen Schwimmbeckens entstand, fließt der Eifgenbach. Die in beiden Gewässern vorkommenden Arten sind komplett verschieden. Neben sauberen fließenden Gewässern sind in einer intakten Umwelt auch hochwertige stehende bzw. schwach durchströmte Gewässer erforderlich, damit alle  heimischen Arten einen geeigneten Lebensraum finden. Ökologisch wertvolle Teiche sind jedoch selten. Die meisten vorhandenen Teiche werden als Fischteiche genutzt und bieten daher keinen geschützten Lebensraum. Der Biber ist noch nicht wieder in unserer Landschaft tätig und staut noch keine Gewässer auf. Insofern sind Teiche wie das ehemalige Eifgenfreibad dringend erforderlich, damit auch für die Tierarten, die auf stehende Gewässer angewiesen sind, ein geeigneter Lebensraum zur Verfügung steht. Darüber hinaus ist das ehemalige Eifgenfreibad auch ein Jagdrevier für den Eisvogel und interessant für verschiedene Wasservögel. 


Es bestehen nun seitens der Stadt Wermelskirchen Pläne, das Gelände an einen Investor zu veräußern, der dort Büros und ein Café mit Terrasse unmittelbar neben dem Teich erreichten möchte, der Teich soll als idyllische Kulisse dienen. 

Jede Nutzung, die zu einer ständigen Belastung und Beeinträchtigung des Biotops führt, ist nach unserer Auffassung jedoch strikt abzulehnen! 

Vor einigen Jahren wurden öffentliche Gelder von nicht unbeträchtlicher Höhe in dieses Gelände investiert, da der große ökologische Wert dieses Biotops erkannt wurde. Von der bisherigen überwiegend sporadischen und wenig intensiven Nutzung der alten Schwimmbadgebäude ging keine negative Wirkung auf das Biotop aus. Eine bis an die Wasserfläche heranreichende ständige Nutzung mit Publikumsverkehr würde jedoch eine permanente Störung und damit Entwertung dieses schützenswerten Biotops bewirken. 

Es ist verständlich, dass die Stadt Wermelskirchen nicht mehr daran interessiert ist, Geld für den Betrieb und Unterhalt der nur wenig genutzten Gebäude des ehemaligen Schwimmbades auszugeben. Nun aber auf Kosten der ursprünglichen Zielsetzung für dieses Gelände, einer geschützten Natur und einer damit verträglichen Nutzung durch die Bürger und Bürgerinnen Wermelskirchens, Kosten zu sparen und mit dem Erlös des Verkaufs den Stand der Stadtkasse aufzubessern, kann keine akzeptable Lösung sein und steht in völligem Gegensatz zu den ursprünglichen Plänen mit diesem Gelände. 

Neben dem Investor hatte ein Verein, "Bowl Church e.V." Interesse an der Nutzung des ehemaligen Freibades sowie auch des benachbarten ehemaligen Wasserwerks nebst Wohnhaus bekundet. Gespräche mit der Bowl Church hatten gezeigt, dass die von dem Verein geplante Nutzung des ehemaligen Freibades nicht im Konflikt mit dem Schutz des Biotops gestanden hätte. Ob das auch bei einer Nutzung des Geländes durch den Investor, für den sich der Stadtrat inzwischen mehrheitlich entschieden hat, zutreffen wird, ist erst noch zu klären. Da ein Investor geradezu gezwungen ist, nicht nur die sicher erheblichen Investitionskosten wieder hereinzuholen, sondern mit dem Objekt auch Profit zu generieren, ist zu befürchten, dass alles, was zu einer Steigerung der Attraktivität beitragen kann, sich den Zielen des Investors unterzuordnen hat. Von einer Büronutzung selbst gehen sicher keine sonderlich störenden Einflüsse auf das Biotop aus. Würde jedoch eine Caféterrasse bis unmittelbar an den Teich geführt, wäre eine dauerhafte Störung des Eisvogels und anderer von dem Teich profitierender Vögel nicht auszuschließen. 

Das Gelände des ehemaligen Eifgenfreibades kam seit weit über einhundert Jahren auf unterschiedliche Weise den Wermelskirchenern zugute. Unabhängig von Aspekten des Naturschutzes ist es unseres Erachtens nach schade, dass nicht, zumindest für einen Versuchszeitraum, der Chance Raum gegeben wurde, das Gelände durch einen Verein und damit von Bürgern und Bürgerinnen in einer Weise weiter zu nutzen, die einen Gewinn für alle Wermelskirchener und der Natur dargestellt hätte. 

Es sollte nun jedem Fall unbedingt von vorneherein sichergestellt werden, nicht zuletzt durch die erforderliche Änderung des Bebauungsplanes, dass nur Planungen realisiert werden können, die das vorhandene Biotop ausreichend schützen. 

Der RBN wird die weiteren Entwicklungen in diesem Gebiet aufmerksam verfolgen und sich für einen ausreichenden Schutz des Biotops einsetzen. 


Biber

Der Biber ist zurück im Bergischen. An der Dhünn wurden unterhalb der Großen Dhünntalsperre eindeutig von Biberzähnen angenagte Bäume gesichtet. An der Wupper ist der Biber schon 2017 angekommen. Wir freuen uns, dass dieses besondere Tier in unsere Region zurückkehrt, sind uns aber bewusst, dass dessen Aktivität auch Konfliktpotential enthält. Wir sind auf die weitere Entwicklung gespannt. Die manchmal etwas chaotisch wirkende Gestaltung der Landschaft durch den Biber schafft viele neue Lebensräume für Pflanzen, Insekten und Amphibien entlang der von dem Biber bewohnten Wasserläufe.

Wir werden die weitere Entwicklung beobachten und hoffen auf ein verträgliches Miteinander von Bibern und Menschen.

Sollten Sie in Wermelskirchen und Umgebung Spuren entdecken, die auf die Anwesenheit eines oder mehrerer Biber schließen lassen, bitte ich Sie, uns das mitzuteilen. Schicken Sie uns nach Möglichkeit auch ein Foto mit Ortsangabe, auf dem die Spuren zu erkennen sind.