RBN - aktiver Umweltschutz im Bergischen Land

 

Wir freuen uns, dass Sie sich für den RBN interessieren, und möchten Ihnen auf diesen Seiten die Ortsgruppe Wermelskrichen vorstellen.

 

 

Nachfolgend einige Worte zu unseren Zielen und unserer Motivation:

 

Der Bergische Naturschutzverein wurde Mitte der siebziger Jahre als Rheinisch Bergischer Naturschutzverein (RBN) gegründet. Heute heißt der Verein Bergischer Naturschutzverein, die alte Abkürzung ist jedoch geblieben. Der Verein besteht aus einem Gesamtverband mit Sitz in Overath und ist darüber hinaus in verschiedenen Orten des Bergischen Landes mit Ortsverbänden vertreten, so auch in Wermelskirchen.

 

Als Auslöser für die Vereinsgründung kann die Autobahnplanung der siebziger Jahre angesehen werden. Das Bergische Land sollte mit verschiedenen Autobahnneubauten überzogen und vielfach durchschnitten werden. Durch den Einsatz engagierter Bürger konnten diese Projekte gestoppt und stattdessen den Verantwortlichen der derzeit im Endspurt stehende sechsspurige Ausbau der A 1 als sinnvolle Alternative nahegebracht werden. Auch konnte der Bau der Eifgentalsperre verhindert werden, durch die das landschaftlich reizvolle und ökologisch wertvolle Eifgental, heute unter Naturschutz stehend, zu weiten Teilen überflutet worden wäre. Die drohende Zerstörung verschiedener Naturräume ließ bei Vielen ein neues Bewusstsein für den Wert von Umwelt und Naturschutz erwachen und führte zu einem dauerhaften Einsatz für den Schutz der heimischen Natur und Umwelt.

 

 

Unmittelbar angrenzend an die rheinische Tiefebene mit ihrer intensiven Besiedlung, ihren ausgedehnten Industriegebieten, der Zerschneidung durch zahlreiche Verkehrswege sowie auch einer intensiven landwirtschaftlichen Nutzung, überwiegend mit Monokulturen, stellt das Bergische Land mit seiner durch die Topographie stark gegliederten vielfältigen Landschaft und seiner geringeren Besiedlungsdichte einen wertvollen Naturraum dar, einen Rückzugsraum für viele Tier- und Pflanzenarten.

 

Die Landschaft um Wermelskirchen wird dadurch geprägt, dass parallel zu den dicht und nahezu ohne Unterbrechung besiedelten Höhenrücken bewaldete, wenig oder sogar unbesiedelte Täler verlaufen. Insbesondere auf Wermelskirchener Gebiet werden verschiedene dieser Biotope miteinander vernetzt. Die in den verschiedenen Naturräumen vorhandenen Tierbestände können sich dauerhaft nur dann gesund entwickeln, wenn ihre Lebensräume eine ausreichende Größe aufweisen. Zu eng begrenzte Biotope führen zu einem zu kleinen Genpool bzw. sind für manche Tiere als Lebensraum grundsätzlich nicht geeignet. Die bestehenden sogenannten Wildtierkorridore müssen daher unbedingt erhalten werden.

 

Im Verlauf von Jahrhunderten hat sich zudem durch kulturelle Einflüsse ein Landschaftsbild entwickelt, bei dem offene extensiv genutzte landwirtschaftliche Flächen mit Waldgebieten abwechseln. Dadurch, dass im wesentlichen keine großflächigen, breite Waldgebiete vorhanden sind, kommt es zu einer vielfältigen Verzahnung von offenen und bewaldeten Flächen. Insbesondere die Waldränder wie auch die extensiv genutzten Flächen sind von besonderem ökologischem Wert, vor allem hier findet sich ein besonders großer Artenreichtum an Pflanzen und Tieren. Gerade diese ökologisch wertvollen Bereiche sind jedoch durch eine sich stetig bis an die Waldränder und in die Bachauen hinein ausdehnende Besiedlung und sonstige Nutzung durch den Menschen bedroht. Darüber hinaus ist die früher durch den Menschen betriebene extensive Nutzung von Talauen und Hanglagen heute wirtschaftlich uninteressant und daher größtenteils zum Erliegen gekommen. Wertvolle artenreiche Biotope sind auch dadurch in ihrem Bestand gefährdet.

 

 

Der RBN Wermelskirchen setzt sich daher dafür ein, dass ökologisch wertvolle Bestandteile der Landschaft erhalten bleiben und nicht überplant werden. Der RBN Wermelskirchen setzt sich dafür ein, dass die weitere wirtschaftliche Entwicklung Wermelskirchens, so notwenig diese zweifellos ist, im Einklang mit den Belangen von Natur- und Umweltschutz geschieht. Der RBN Wermelskirchen beteiligt sich an der Pflege von Naturschutzgebieten und einzelnen Biotopen, um deren Bestand zu sichern, und setzt sich dafür ein, dass Wege gefunden werden, eine dauerhafte Pflege zu gewährleisten.

 

 

Der RBN Wermelskirchen beteiligt sich aktiv an dem Schutz bedrohter Tierarten. Als Beispiel seien die Fledermäuse genannt, die zunehmend Schwierigkeiten haben, geeignete Übernachtungs- und Überwinterungsquartiere zu finden. Auch wird die Wanderung der Erdkröten, Frösche und Molche zu ihren Laichgewässern in jedem Frühjahr begleitet. Da die Wanderrouten über Straßen führen, würden ohne Schutzmaßnahmen zahlreiche Tiere zu Tode kommen. Es werden daher an den entsprechenden Stellen in jedem Frühjahr Leitzäune aufgestellt, die die Tiere zu Eimern führen. Die Tiere können dann eingesammelt und über die Straße getragen werden. Alle Tiere können auf diese Weise jedoch nicht erfasst werden, es ist daher erforderlich, zahlreiche Tiere von den Straßen abzusammeln. Oft ist es schwierig, sich langfristig zu engagieren. Hier besteht für Interessierte eine gute Gelegenheit, ggf. auch nur an einzelnen Tagen bei der Rettung der durch den Verkehr bedrohten Tiere eine wertvolle Hilfe zu leisten.

 

 

Dem RBN Wermelskirchen ist es ein Anliegen, über Natur und Umwelt zu informieren und für deren Wert ein breites Verständnis zu wecken. Hier gilt: Nur das, was man kennt, wird man wertschätzen und nur dem gegenüber, was man wertschätzt, wird man sich verantwortlich verhalten.

 

 

Der RBN Wermelskirchen ist daher auch im Rahmen der Volkshochschule und anderer Organisationen im Bereich der Umweltbildung tätig.

 

 

Der RBN Wermelskirchen bietet in unregelmäßigen Abständen auch Ferienprogramme für Kinder an. Kinder im Grundschulalter sollen durch spielerisches Aktivsein in der Natur einen Bezug zu dieser erfahren, aber auch eine intensivere Selbstwahrnehmung und Körperkontrolle entwickeln sowie Impulse für ein soziales Miteinander erhalten.

 

 

Der Erhalt einer intakten Umwelt ist kein Luxus und auch nicht nur das Hobby einiger Ökofreaks. Der Erhalt einer intakten Umwelt bedeutet letztlich den Erhalt der Lebensgrundlagen des Menschen. Nur wenige Menschen haben das Glück, von einer weitgehend intakten Umwelt umgeben zu sein, nur wenige Menschen auf der Erde haben das große Glück, dass ihnen sauberes Trinkwasser und saubere Luft zur Verfügung stehen. Nur wenige Menschen auf der Erde haben das Glück, in einem abwechslungsreichen natürlichen Umfeld leben und sich erholen zu können. Der Reichtum von Natur und Umwelt im Bergischen Land stellt insofern ein seltenes und wertvolles Gut dar, das es zu schützen und zu erhalten gilt, dem nicht leichtfertig Schaden zugefügt werden darf.

 

Ein gutes Beispiel dafür, dass sich der Einsatz für den Naturschutz lohnt, ist das Naturschutzgebiet Ziegeleier Loch. Die ehemalige Tongrube sollte mit Bauschutt und Erde zugeschüttet werden. Es wurde seinerzeit bereits damit begonnen, bituminöse Fahrbahndecken, Schutt und Aushub aus Baugruben hier zu deponieren. Durch engagierten Einsatz konnte das Verfüllen dieses wertvollen Biotops verhindert werden und dieses sich zu einem wunderschönen Naturparadies und wichtigen Rückzugsgebiet für Vögel, darunter viele Wasservögel, und Rastplatz für Zugvögel entwickeln.

In nachfolgender Bildergalerie sehen Sie einige Fotos, die die Situation vor der Unterschutzstellung zeigen und was heute aus diesem Naturschutzgebiet geworden ist:

 

 

 

 

  • Ziegeleier Loch 1
  • Ziegeleier Loch 5
  • Ziegeleier Loch 2
  • Ziegeleier Loch 7
  • Ziegeleier Loch 4
  • Ziegeleier Loch 3
  • Ziegeleier Loch 8
  • Ziegeleier Loch 6
  • IMG_3469
  • IMG_3522
  • IMG_6609
  • IMG_6628 (2)
  • IMG_6588

 

 

Vielen Dank, dass Sie sich die Zeit genommen haben, diese Zeilen zu lesen. Wir hoffen, wir konnten Ihnen einige Impulse mit auf den Weg geben, über den Wert von Umwelt- und Naturschutz nachzudenken.

 

 

Vielleicht haben Sie auch Interesse bekommen, uns bei unserer Arbeit zu unterstützen. Wenn Sie mehr wissen möchten, sprechen Sie uns bitte an.

 

 

Ihr Ortsverband Wermelskirchen des Bergischen Naturschutzvereins